Liegenschaftseigentümer oder Eigentümergemeinschaften haben vornehmlich dafür zu sorgen, dass von ihrem Eigentum, ihrer vermieteten Liegenschaft und / oder Objekten, keine Gefahr für die Sicherheit von Personen oder deren Eigentum ausgeht.
In diesem Kontext kommen noch seitens der Rechtsprechung die entwickelten
- „Verkehrssicherungspflichten“ oder/oder die
- „Bauwerkehaftung“
gem. § 1319 ABGB zu tragen.
Eine standardisierte (Normen entsprechende) Kontrolle der Objekte, Anlagen, Grundstücke und die damit verbundenen Verkehrswege, sind gesetzlich vorgeschrieben. Die Erhebung und Dokumentation von Fachpersonal auf Schäden und Gefahrenquellen dient zur Vermeidung nachhaltiger Haftungen für die Eigentümer und Betreiber.
Zur besseren Übersichtlichkeit werden die Prüfungsverfahren in Themen- und Fachbereiche strukturiert:
- F1: Technische Objektsicherheit
- F2: Gefahrenvermeidung und Brandschutz
- F3: Gesundheit und Umweltschutz
- F4: Einbruchschutz & Schutz vor Außengefahren
Abbildung: ÖNORM B1300 Anwendungsbereiche
Quelle: TUEV-Austria GmbH (2020)
Wer sich nicht um sein Objekt, seine Liegenschaft und die damit verbundenen Verkehrswege sorgt, handelt gesetzeswidrig und fahrlässig und ist im Falle eines Unfalles o.ä. nicht nur schadensersatzpflichtig, sondern muss auch mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.
Eine gut geführte Erhebung und Dokumentation kommt dabei besondere Bedeutung zu.
Die durchgeführte ÖNORM B 1300 Sicherheitsüberprüfung bringt Standardisierung:
In Zuge dieser Sicherheitskonzeption wird die Objektsicherheits-überprüfung anhand von Besichtigungen des Erhebungsteams im Areal der Amadeus International School Vienna durchgeführt.
Sachkundige Personen protokollieren die Erkenntnisse in einem Prüfungsprotokoll und arbeiten den IST- und SOLL-Stand in die Sicherheitskonzeption mit ein.
Das Ermittlungsteam der CAMPUS Security & Training Group unterscheidet drei wesentliche Säulen in den Ermittlungsschritten:
- PERSONENSICHERHEIT
- OBJEKTSCHUTZ
- RAUMSCHUTZ
Die Vorgehensweise zur systemischen Beurteilung wird
- arbeitsbereichsbezogen
- tätigkeitsbereichsbezogen
- personenbezogen
festgelegt. Alle Daten und Tätigkeiten werden erfasst und in einer Vulnerabilitätsbeschreibung (lateinisch vulnus „Wunde“) vs. Objekt- und Raumschutz festgehalten. Die Gefährdungsbeurteilung erfasst Bedrohungsbilder denen eine bestimmte Person und / oder eine Personengruppe ausgesetzt ist.
Abbildung: Gefährdungsermittlung nach DGUV
Quelle: DGUV.de (2020)
Nicht nur außergewöhnliche Ereignisse (in Folge 'Sonderlagen‘, wie Geiselnahme, Terror, Amoklagen, Raub, Diebstahl, Körperverletzungen, u.ä.m.) stehen im Fokus von Gefährdungsbeurteilungen. Ungünstige Treiber von Bedrohungsbildern wie problematisches Verhalten von Mitarbeiter*innen, Arbeitsdichte, Stress und Hektik können auf Dauer zu systemischen Problemen führen und organisatorische Mängel innerhalb der unternehmerischen Einrichtungen auslösen.
Dazu empfiehlt es sich gesondert vorhandene Unterlagen zu prüfen, um neben den Sonderlagen auch den betrieblichen Herausforderungen gewachsen zu sein:
- Betriebsanweisungen
- Qualitätsmanagement
- Notfallpläne
- Arbeitsstättenverordnung
- Begehungsprotokolle
- u.v.m.
Bestimmte Gefahrenquellen lassen sich nicht bei Ermittlungsbeginn feststellen. Vorausdenkend ist es die planerische und präventive Aufgabe des CAMPUS Security Ermittlungsteams in einem Sicherheitskonzept zu einer nachvollziehbaren Beurteilung möglicher aktueller und künftigen Eintrittswahrscheinlichkeiten zu gelangen und diese zu dokumentieren.
Abbildung: Risikomatrix nach NOHL
Quelle: DGUV.de (2020)
Nachdem Gefährdungen beurteilt worden sind, muss ein Schutzkonzept eindeutig darstellen, wieviel Sicherheit für diesen Standort präventiv notwendig ist und was im Kern reaktiv bei Sonderlagen erreicht werden muss.
Diese Gefährdungsbeurteilung legt Ziele und Maßnahmen fest, damit verbunden entsteht ein praktischer Leitfaden zur Umsetzung der Anforderungen.
In erster Linie müssen Gefahrenquellen beseitigt werden und die Schutzwürdigkeit wird durch physische und technische Maßnahmen erhöht (Prävention). Die vorgegebenen Schutzziele müssen realistisch und organisatorisch umsetzbar sein, damit diese auch von den Beteiligten innerhalb der Organisation / des Unternehmens entsprechend akzeptiert und umgesetzt werden können.
Die Gefährdungsbeurteilung des Erhebungsteams beziehen sich i.d.R. auf
- Sicherheitsbegehungen
- Einsicht in aufliegende Unterlagen
- Die technische Erhebung mittels 3D-Technologie und Laserscan
- Die durchgeführten Interviews mit Schnittstellen und Multiplikatoren
Sicherheitsgefährdungen aller Personen, die aus den Gefahren am Ausbildungs- & Arbeitsplatz und dem damit verbundenen Umfeld resultieren können, machen eine systematische Erhebung aller dieser vier Aspekte zwingend erforderlich.
Die angewendeten standardisierten Leitlinien, die während des gesamten Verfahrens zur Gefährdungsbeurteilung beachtet und umgesetzt wurden, lassen sich in folgenden Teilschritte unterteilen:
- Ermittlung der personen- und objektbezogenen Gefährdungsgrade
- Gefahrenbewertung
- Entscheidungsverfahren und Priorisierung der Präventionsfaktoren
- Maßnahmenplanung
- Maßnahmensetzung
- Überwachung & Prüfung
Dem Erhebungsteam stehen systemische und technische Tools zur Verfügung, um den Auftraggeber bei der Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen zu unterstützen.
Die positive Einstellung des Managements und des FCM zum Thema „Sicherheit“ fördert einerseits die Erhebungsprozesse und anderseits eine analysebezogene Maßnahmenplanung und -umsetzung.
Abbildung 1: 3D-Erhebungsbeispiel (Technik: HEXAGON)
Quelle: eigene Darstellung (2020)
Abbildung 2: 3D-Erhebungsbeispiel (Technik: HEXAGON)
Quelle: eigene Darstellung (2020)
Zum tieferen Verständnis ein Einblick in die Ablauf- / Erhebungsprozesse:
Abbildung 3 - Definition eines der sogenannten «digitalen Alarmzonen». Hierbei wird ein unsichtbarer «Zaun» durch das Areal gezogen, welches zur Überwachung gelangen soll. Definition und Penetrationstestungen sog. „Wächter (Patroullie)-Routen“ (hier in blau zu sehen) und die Alarm-Szenarien definiert.
Abbildung 4 - Umsetzung von Personenerfassungssystemen.
Abbildung 5 - Die neueste und innovativste Kameratechnik verfolgt eine unbekannte Person, welche den Alarm ausgelöst hat. Auch die Geschwindigkeit, mit der sich die Person bewegt, ist in der Software auszulesen
Abbildung 3: 3D-Beispielprozesse nach der Maßnahmenumstellung (Technik: HEXAGON)
Quelle: eigene Darstellung (2020)
Abbildung 4: 3D-Beispielprozesse nach der Maßnahmenumstellung (Technik: HEXAGON
Quelle: eigene Darstellung (2020)
Abbildung 5: 3D-Beispielprozesse nach der Maßnahmenumstellung (Technik: HEXAGON)
Quelle: eigene Darstellung (2020)
KRISENMANAGEMENT:
Zertifiziertes Managementtraining & Consulting für Terror- & Amoklagen
Warum sich Organisationen und Unternehmen vorbereiten müssen...
Europa befindet sich im Wandel: gerade das letzte Jahrzehnt hat aufgezeigt, wie verletzbar Organisationen, Unternehmen, Mitarbeiter*innen und Kund*innen geworden sind. Ende 2020 wurde in einer der sichersten Städte der Welt, mitten im Zentrum von Wien (A), augenscheinlich, dass nicht nur mehr Krisengebiete eine mittelbare und / oder unmittelbare Gefahr und Bedrohung darstellen können.
Somit wurde nicht nur statistisch dargelegt: Anschläge sind in Europa nicht nur möglich, sondern wahrscheinlich (Brüssel, Berlin, Ansbach, Paris, Manchester und letztendlich auch Wien). Die Bedrohung ist auf unserem Kontinent angekommen.
Damit stehen Unternehmen vor ganz neuen Herausforderungen:
Am 22. Juli 2016 ein Amokläufer beginnt in einer McDonalds-Filiale in München seinen Amoklauf. Weiterführend ist das Olympia Einkaufszentrum betroffen, die Betreiber waren sehr schnell mit Fragen der
- Investoren
- Behörden
- Kund*innen und
- Mitarbeiter*innen
konfrontiert.
Präventionsfaktoren, Aktion und Reaktion auf solche Vorfälle liegen nicht, wie die weit verbreitete Annahme, in erster Linien bei den Behörden. Unternehmen müssen weg von reflexartigen Reaktionen, weg von einer plötzlichen Schock-starre, hin zu einem konzeptionell gesteuerten, systemischen, Reaktionsprozess. Die Vorgaben dazu liegen in der Verantwortung des Managements.
Die vom CAMPUS Security Team durchgeführten Managementschulungen und Beratungsleistungen diente dem Ziel diese Risiken
- zu ermitteln
- zu erkennen und
- zu beschreiben.
Hierbei werden dynamischen Risiken, Bewegungsströme und Objektgegebenheiten genauso bewertet, wie die Motivlage der Täter- & Anspruchsgruppen. Um diese Risiken zu bewältigen, müssen Maßnahmen entwickelt werden um deren Eintrittswahrscheinlichkeiten und/oder das Schadenausmaß systemisch zu reduzieren.
Terror & Amoklage:
GEFÄHRDUNGSABLEITUNG im systemischen Managementtraining
Bei etwaigen Krisensituationen wie bei Unfällen, plötzlichen Todesfällen und Suizid im Unternehmen gibt es dbzgl. einige Interventions- und Betreuungskonzepte. Diese können ggf. unter Hinzuziehung von Notfallseelsorge- und Krisenteams (CARE-TEAMS) bearbeitet werden.
Amokläufe und Terrorangriffe sind Sonderlagen, in denen die alltäglichen Wert- und Normvorstellungen nicht länger greifen und aus den Fugen geraten. Derartige „Ausnahme-situationen“ können mit den üblichen Denk- und Verhaltensmustern nicht mehr bewältigt werden.
Das hat im Ernstfall weitreichende Folgen. Bei Sonderlagen (Amokläufen, Terrorangriffen, Geiselnahmen) ist ein Verbarrikadieren in einem abgesicherten Raum erforderlich. Dies sollte als eines der ersten Grundlagen für die Lageeinschätzung dienen.
Dazu müssen die Türen leicht von innen verschließbar sein. Eine rasche Fluchtmöglichkeit von innen muss trotzdem technisch gewährleistet sein. Es kann auch ein spezieller Türverschluss mit einer „Panikfunktion“ ausgestattet werden. Des Weiteren wäre der Einbau einer Zutrittskontrollanlage mit einem speziellen Not-Schließzylinder denkbar, dieser verriegelt die im Sicherheitskonzept definierten Türen zentral oder bspw. direkt vom Management oder Sicherheitsdienst / Portier aus.
Eine betriebliche Sprechanlagen dient für die aktuellen Informationen der Einsatzkräfte und Anweisungen können damit entgegengenommen werden. Dafür eignen sich auch definierte Notfallhandys, die von der Leitstelle aus angesteuert werden können.
(Bildquelle: © noe.news)
Terrorismus:
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 'Deloitte‘ veröffentliche eine Studie mit über 2.000 weltweit operierenden Top-Führungskräften. In der Erhebung gaben 36,4 Prozent an, auf das Terrorismusrisiko prozessual gar nicht, bis kaum, vorbereitet zu sein.
Eine weitere Studie des 'Business Continuity Institute' zeigte 2016 mit 74 teilnehmenden Ländern auf, dass die Gefahren durch Terrorismus für Organisationen und Unternehmen als die viertgrößte Bedrohung zu betrachten ist.
Amoksituationen bzw. Amokdrohungen sind eine seltene, jedoch reale Gefahr:
Das FBI veröffentlichte eine Studie zu Amokläufen weltweit. Die Ermittler zeigten auf, dass 45,6 Prozent der Amoktaten im Geschäftsumfeld
- Büros
- Einkaufszentren
- Restaurants
- ...
und 24,3 Prozent in Bildungseinrichtungen (Schulen, Universitäten) durchgeführt wurden.
Die identifizierbaren Risiken, die für Schul- und Bildungseinrichtungen einher gehen, sind mannigfaltiger als bei den meisten Organisationen und Unternehmen.
Es müssen spezielle
- strukturelle
- technische und
- organisatorische
Gefahrenquellen erhoben und beschrieben werden. Jedoch sind auch jene Risiken durch das Erhebungsteam zu berücksichtigen, die sich aus dem Student*innenverhalten selbst und weiters durch Fremdzugriffe am Schul- und Bildungsgelände, ergeben könnten.
Ziel eines schulbetrieblichen Sicherheitskonzeptes liegt darin, eine möglichst holistische (gesamtheitliche) ISO-genormte Risikoidentifikation durchzuführen, welche auf den definierten Schutzzielen aufbaut und enstprechende Maßnahmen ableitet.
Die vom CAMPUS Security Team durchgeführte Risikoidentifikation dient dem Ziel
- physische, technische, objekt- & geländebezogene Risiken zu ermitteln
- diese entsprechend nach dem Eintritts- und Schadensausmaß zu gliedern
- und im Analysekonzept zu beschreiben.
Hierbei wird den dynamischen Risiken, die sich aus Bewegungsströmen während des Schulbeginns (Einlass, Zirkulation und Verweilen am Gelände, Internat Nutzung…) bzw. nach Schulschließung (Abstrom, Zirkulation und Verweilen am Gelände, Internat Nutzung) ergeben genauso Beachtung geschenkt, wie die Nutzung des Geländes und der Objekte an den Wochenenden, ggf. durch Dritte (Reinigung, Mieter, etc.).
Standardisiert werden zur Risikoidentifikation Kollektionsverfahren nach der B1300 ISO Norm sowie spezielle Erhebungsmethoden (z.B. die 3D Analyse der Fa. HEXAGON) herangezogen.
Die im Zuge der Analyse dokumentierten Eintrittswahrscheinlichkeiten werden mit dem Schadensausmaß quantifiziert und beide Werte durch empirische Daten und Erfahrungswerte der Erhebungsexperten in Bezug gebracht.
Um diese Risiken nachhaltig zu schließen dokumentiert das Sicherheitskonzept eine entsprechende subjektive Maßnahmenplanung für die Schul- und Bildungseinrichtung, um die Eintrittswahrscheinlichkeiten und/oder das Schadenausmaß zu reduzieren:
Abbildung: Risikomatrix nach NOHL
Quelle: DGUV.de (2020)
Zusammenfassung:
- Eltern wollen ihre Kinder sicher und geborgen wissen.
- Gewalt und Kriminalität sind tagtäglich in unserem Umfeld anzutreffen.
- Sonderlagen, wie Amok und Terror, sind eher selten, jedoch aufgrund der Unberechenbarkeit keine zu unterschätzende Gefahr.
- Hohe Sicherheitsstandards an den Schul- und Bildungsstandorten sind ein wichtiger, und nicht zu unterschätzender, Marketing- und Standortfaktor.
Unsere Sicherheitskonzeptionen unterstützt speziell die Schul- & Bildungseinrichtungen in ihrer mechanischen, technischen und physischen Sicherheitsmaßnahmenplanung. Ebenso sollen die konzeptionellen Vorschläge, bei nachgeführter sorgfältiger Planung und Umsetzung, Haftungsansprüche der Eltern, Schulbehörde, Vermieter etc. gegenüber der Schule und der Geschäftsleitung reduzieren.
Für eine entsprechende Sicherheitskonzept bringt das CAMPUS Security Erhebungsteam fundiertes Wissen hinsichtlich
- Innerbetriebliches Schul- und Bildungsträgerwissen
- Risikomanagement
- Crowd Management
- der Notfallplanung
- sowie psychologischen Grundlagen- und Behördenwissen (Schnittstelle)
mit ein.
Folgende Abbildung zeigt eine Standardprozesskette für Schul- und Bildungseinrichtungen:
Abbildung: Alarmauslösungskette für Bildungseinrichtungen
Quelle: eigene Darstellung (2020)